Runde Geburtstage sind Anlass zum Blick zurück und zum Blick nach vorn. Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler legte beim 10jährigen Geburtstag von SKOLL eine ordentliche Perspektive für die Zukunft vor: “Es wäre schön, wenn ich beim nächsten Jubiläum sagen könnte, dass SKOLL zum bundesweiten Standard geworden ist!”
SKOLL — das ist ein Selbstkontrolltraining für Menschen, die das Gefühl haben, zuviel zu trinken, zu kiffen oder zu zocken.
Neue Wege in der Frühintervention
Caritas-Geschäftsbereichsleiter Conrad Tönsing, Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler, Caritas-Geschäftsführerin Monika Schnellhammer, SKOLL-Ausbilderin Sabine Bösing und der stellvertretende Osnabrücker Caritasdirektor Günter Sandfort (v.lks.) blickten auf 10 Jahre Selbstkontrolltraining SKOLL zurück.Bild: Moritz Exner
Entwickelt wurde es vor 10 Jahren vom Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V.Damit wurden seinerzeit neue Wege in der sogenannten Frühintervention gegangen. Ziel des Gruppentrainings ist es, die Kontrolle über eigenen Konsum und riskantesm Verhalten zu gewinnen. Trainiert wird in Gruppen, die offen sindfür Frauen und Männer, Alte und Junge, unterschiedliche Konsummuster wie Alkohol, Tabak, Drogen oder Glücksspiel. Im Mittelpunkt steht dabei, neue Verhaltensweisen kennenzulernen und auszuprobieren.
Was in Osnabrück begann, ist mitterweile weit verbreitet: “SKOLL wird in ganz Deutschland angeboten und ist mit ersten Gruppen in Österreich und Südtirol auch international geworden,” stellte Renate Walter-Hamann vom Deutschen Caritasverband fest.
Die Caritas-Fachfrau lobte die wissenschaftliche Fundierung des Projektes: In den ersten zwei Jahren wurde die Wirksamkeit des Ansatzes untersucht und bestätigt.
“Am meisten hat mich beeindruckt, dass SKOLL in den Gruppen am besten wirkt, die am stärksten gemischt sind,” lobte Renate Walter-Hamann.
Mehr als 1.000 Trainerinnen und Trainer
Die Idee von SKOLL geht maßgeblich auf Conrad Tönsing und Sabine Bösing zurück. Tönsing, der beim Osnabrücker Caritasverband den Geschäftsbereich Suchtprävention und Rehabilitation leitet, fasste die Erfahrungen seit dem Start von SKOLL knapp zusammen: “Allen, die zum Erfolg von SKOLL beigetragen haben, danke ich ganz herzlich. Es braucht den Glauben und die Zuversicht an das, was man tut und was man erreichen will.”
Sabine Bösing, die von Beginn an die Trainer für SKOLL ausbildet und die Verbreitung maßgeblich voran getrieben hat, machte mit einer Zahl deutlich, welche Bedeutung das Programm mittlerweile erreicht hat: “Wir haben seit dem Start weit mehr als 1.000 Trainerinnen und Trainer ausgebildet.”
Hintergrund
SKOLL ist ein Angebot für alle, die sich fragen, ob sie übermäßig Drogen gebrauchen, problematisch spielen oder zu viel Alkohol trinken. Im Mittelpunkt der Gruppenarbeit steht nicht die Abstinenz, sondern die Auseinandersetzung mit der eigenen Situation.
SKOLL hat zum Ziel, den Konsum zu stabilisieren, zu reduzieren oder bestenfalls ganz einzustellen. In zehn Sitzungen werden der Konsum analysiert, ein individueller Trainingsplan erstellt und alternative Verhaltensmöglichkeiten aufgezeigt. Der Umgang mit Suchtdruck und sozialem Druck wird trainiert, Stressbewältigung gelernt und ein Krisenplan erarbeitet.
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