TRAINING

Die Selbst­kon­troll­trai­nings mit den unter­schied­li­chen Indi­ka­tio­nen umfas­sen jeweils 10 Tref­fen von je 90 Minu­ten, die im wöchent­li­chen Tur­nus durch­ge­führt werden.

10 Ein­hei­ten im Überblick

1. Ken­nen ler­nen
2. Trai­nings­plan
3. Risi­ko­si­tua­tio­nen
4. Stress­ma­nage­ment
5. Sozia­les Netz­werk
6. Hilf­rei­che Gedan­ken
7. Krise/Rückschritte
8. Kon­flik­te
9. Frei­zeit­ge­stal­tung
10. Ritua­le

Die opti­ma­le Grup­pen­grö­ße liegt zwi­schen 8 und 10 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern. Acht Wochen nach Abschluss des Trai­nings fin­det ein wei­te­res Tref­fen statt, um die Nach­hal­tig­keit der sich unter­schei­den­den Pro­gram­me zu gewährleisten. 

Die Inhal­te und Metho­den sind an den Zie­len und Bedürf­nis­sen der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer ori­en­tiert. Jeder Ein­zel­ne erhält die Mög­lich­keit zur per­sön­li­chen Wei­ter­ent­wick­lung. Die Selbst­be­stim­mung und Eigen­ver­ant­wort­lich­keit der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer wird stets betont. Selbst­hei­lungs­kräf­te, vor­han­de­ne Res­sour­cen, eige­ne gesun­de Ver­hal­tens­mus­ter und Bewäl­ti­gungs­stra­te­gien wer­den geför­dert und genutzt.

Eine aus­führ­li­che Dar­stel­lung des Trai­nings fin­den Sie in der  SKOLL Kurzbeschreibung bzw. in der  SKOLL-SPEZIAL Kurzbeschreibung .

Sie sind auf der Suche nach einer SKOLL oder SKOLL-SPEZIAL Schu­lung? Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier.

Wen spricht SKOLL an?

SKOLL spricht Jugend­li­che und Erwach­se­ne mit pro­ble­ma­ti­schem Sucht­mit­tel­kon­sum und/oder einer ver­hal­tens­be­zo­ge­nen Stö­rung an, d.h. Menschen

  • die sich fra­gen, ob sie ris­kan­ten Alkohol‑, Drogen‑, nicht ver­ord­ne­ten Medi­ka­men­ten­kon­sum betrei­ben oder ande­re ris­kan­te Ver­hal­tens­wei­sen bei sich feststellen
  • die einen risi­ko­ar­men Kon­sum anstreben
  • die ihre Selbst­er­kennt­nis för­dern möchten
  • die Angst vor Abhän­gig­keit haben

Bei “SKOLL”, stellt das Neben­ein­an­der ver­schie­de­ner ris­kan­ter Kon­sum­for­men kein Pro­blem dar. Die Grup­pen­ar­beit bei „SKOLL“ setzt bei den Fähig­kei­ten der Teil­neh­men­den an, die unter­schied­li­che Suchtstof­fe kon­su­mie­ren und / oder ris­kan­te Ver­hal­tens­for­men auf­wei­sen. Jedes Grup­pen­tref­fen ist einem The­ma gewid­met, das zusam­men mit den Grup­pen­mit­glie­dern erar­bei­tet wird.

Wie ent­wi­ckel­te sich SKOLL?

Die Ent­wick­lung von früh­zei­ti­gen Hil­fen und damit eine Erwei­te­rung der Ange­bots­struk­tur ste­hen seit eini­gen Jah­ren im Mit­tel­punkt sucht­prä­ven­ti­ver Arbeit.

Der Cari­tas­ver­band für die Diö­ze­se Osna­brück e.V. hat dies zum Anlass genom­men, im Rah­men eines deutsch-nie­der­län­di­schen EU-Pro­jek­tes mit nie­der­län­di­schen Kol­le­gen inno­va­ti­ve Kon­zep­te in der Früh­in­ter­ven­ti­on auszutauschen. 

Inner­halb der Pro­jekt­lauf­zeit wur­de SKOLL ent­wi­ckelt und im west­li­chen Nie­der­sach­sen an meh­re­ren Stand­or­ten erfolg­reich durch­ge­führt. Die Ergeb­nis­se der Eva­lua­ti­on zeig­ten, dass der gender‑, sub­stanz- und gene­ra­ti­ons­über­grei­fen­de Ansatz neue Zugangs­we­ge zu der Risi­ko­grup­pe eröff­nen kann.

Das Selbst­kon­troll­trai­ning beruht auf 10 auf­ein­an­der auf­bau­en­den Bau­stei­nen, die im Rah­men der Früh­in­ter­ven­ti­on bei ris­kan­tem oder miss­bräuch­li­chem Sucht­mit­tel­kon­sum und/oder ver­hal­tens­be­zo­ge­nem Pro­blem­ver­hal­ten zum Ein­satz gelan­gen.

Der Erfolg ver­spre­chen­de Ansatz wird seit dem 1. Novem­ber 2008 inner­halb eines vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit geför­der­ten Bun­des­mo­dell­pro­jek­tes an 23 Stand­or­ten durch­ge­führt. Ziel ist die Imple­men­tie­rung vor Ort und einer damit ein­her­ge­hen­den Eva­lua­ti­on, die ins­be­son­de­re die über­grei­fen­de Vor­ge­hens­wei­se berück­sich­ti­gen soll. Dar­über hin­aus wer­den regio­na­le Aspek­te und Unter­schie­de zwi­schen städ­ti­schen und länd­li­chen Räu­men über­prüft. Die Eva­lua­ti­on und wis­sen­schaft­li­che Beglei­tung hat das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ham­burg-Eppen­dorf übernommen.

Wes­halb SKOLL?

War­um SKOLL? — Men­schen mit ris­kan­ten Kon­sum­mus­tern sind für die Sucht­hil­fe schwer erreich­bar, da sie sich durch die bestehen­den Ange­bo­te der Fach­stel­len nicht ange­spro­chen füh­len. Der Wunsch nach Abs­ti­nenz steht für die­se Per­so­nen zunächst nicht im Vor­der­grund. Sie stre­ben nach Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät ohne auf die jewei­li­ge Kon­sum­form ver­zich­ten zu müssen.

Das SKOLL-Trai­ning bie­tet den Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern die Mög­lich­keit, ihren Kon­sum kri­tisch zu hin­ter­fra­gen und ihren eige­nen Stand­punkt zu ihrem ris­kan­tem Kon­sum zu fin­den. Die Aus­ein­an­der­set­zung in der Grup­pe för­dert die rea­lis­ti­sche Selbst­ein­schät­zung der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer.

Der Weg zur eige­nen Ent­schei­dung führt zur

  • Sta­bi­li­sie­rung
  • Redu­zie­rung und bestenfalls
  • Ein­stel­lung des Konsums

SKOLL möch­te das Risi­ko­be­wusst­sein för­dern und die Eigen­ver­ant­wort­lich­keit für das eige­ne Ver­hal­ten und die eige­ne Gesund­heit stär­ken. Die Betrof­fe­nen sol­len zu Exper­ten ihres Kon­sum­ver­hal­tens wer­den. Sie sol­len ihr eige­nes Ver­hal­ten reflek­tie­ren und neue Lösungs­mo­del­le dar­aus ent­wi­ckeln. Dabei wird ein enger Bezug zur All­tags- und Lebens­welt der Betrof­fe­nen her­ge­stellt. Die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer erwer­ben gesund­heits­för­dern­de Selbst­ma­nage­ment­kom­pe­ten­zen, die es ihnen ermög­li­chen, per­sön­lich ange­streb­te Zie­le zu errei­chen, dau­er­haft zu sichern und eine zufrie­de­ne Lebens­ge­stal­tung zu fin­den.

Die Grund­ori­en­tie­rung von SKOLL wirkt 

  • moti­vie­rend
    durch die Stär­kung der Zuver­sicht, das Aus­drü­cken von Empa­thie, das Auf­de­cken von Ambi­va­lenz und die Stär­kung der Eigen- und Veränderungsmotivation
  • suchtstoff­über­grei­fend
    durch die Öff­nung der Grup­pen für alle stoff- und ver­hal­tens­be­zo­ge­nen Suchtrisikogruppen
  • ver­hal­tens­ori­en­tiert
    durch das Auf­zei­gen und Aus­pro­bie­ren von neu­en Verhaltensweisen
  • eigen­ver­ant­wort­lich
    durch die Bewusst­ma­chung der Selbst­ver­ant­wor­tung der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer, durch die eige­ne Wahl­mög­lich­keit im wei­te­ren Umgang mit Dro­gen, Alko­hol oder Glücksspiel
  • the­men­zen­triert
    durch auf­ein­an­der auf­bau­en­de Ein­hei­ten, in denen the­ma­tisch gear­bei­tet wird

Vom SKOLL — Selbst­kon­troll­trai­ning — zu SKOLL-SPEZIAL

Die Ergeb­nis­se der wis­sen­schaft­li­chen Begleit­for­schung von SKOLL (2008 — 2012) konn­ten ins­be­son­de­re die erfolg­rei­che Wir­kung des SKOLL-Trai­nings auf die Abs­ti­nenz­mo­ti­va­ti­on auch von Rau­che­rin­nen und Rau­chern, sowie auf einen gesund­heits­be­wuss­ten Umgang mit Alko­hol nach­wei­sen. Der Dro­gen- und Sucht­be­richt 2012 hebt beson­ders her­vor, dass das Risi­ko­ver­hal­ten bei Niko­tin­kon­sum um 10 Pro­zent und bei ris­kan­tem Alko­hol­kon­sum sogar um 50 Pro­zent redu­ziert wird, und dass SKOLL bei unter­schied­li­chen Umset­zungs­be­din­gun­gen bei allen Teil­neh­men­den wirk­sam ist, unab­hän­gig von Alter, Geschlecht, Bil­dung, dem Pro­fil des Risi­ko­ver­hal­tens, der Ein­gangs­be­las­tung und der Moti­va­ti­on. Im Abschluss­be­richt der Eva­lua­ti­on von SKOLL (vgl. Kli­che 2012, S. 406ff.) wird der erfolg­rei­che Ein­satz von SKOLL als ziel­grup­pen­über­grei­fen­de Tabak- und Alko­hol­prä­ven­ti­on ein­deu­tig bestä­tigt und nachgewiesen.

Niko­tin und Alko­hol sind zudem die wich­tigs­ten ver­meid­ba­ren Risi­ko­fak­to­ren für die Ent­ste­hung von gesund­heit­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen, ins­be­son­de­re von Krebs­er­kran­kun­gen. Jähr­lich ster­ben etwa 110.000 Rau­cher an den Fol­gen ihrer Sucht, mehr als 70.000 Men­schen durch Alko­hol­kon­sum. Als beson­ders schäd­lich gilt der gleich­zei­ti­ge Kon­sum von Niko­tin und Alko­hol. Ein Bei­spiel: Bereits zehn Ziga­ret­ten pro Tag stei­gern das Lun­gen­krebs­ri­si­ko um das Acht­fa­che. Wer zusätz­lich noch Alko­hol trinkt ver­viel­facht das Risi­ko für Krebs­er­kran­kun­gen der obe­ren Atem­we­ge und des Ver­dau­ungs­trak­tes auf das Zehn- bis Hun­dert­fa­che (Deut­sche Krebs­hil­fe, 2013). In der Pra­xis zeigt sich, dass Alko­hol und Ziga­ret­ten oft zusam­men kon­su­miert wer­den: Bei Kon­sum von Alko­hol wird mehr geraucht und ehe­ma­li­ge Rau­cher wer­den beim Kon­sum von Alko­hol häu­fi­ger rückfällig.

Gemäß dem Leit­fa­den Prä­ven­ti­on, mit dem der GKV Spit­zen­ver­band die inhalt­li­chen Hand­lungs­fel­der und qua­li­ta­ti­ven Kri­te­ri­en für die Leis­tun­gen der Kran­ken­kas­sen in der Pri­mär­prä­ven­ti­on nach § 20 SGB V fest­ge­legt hat, zählt die Prä­ven­ti­on des Sucht­mit­tel­kon­sums zu den indi­vi­du­el­len Ansät­zen. Die Prä­ven­ti­ons­prin­zi­pi­en in die­sem Hand­lungs­feld sind auf die „För­de­rung des Nicht­rau­chens“ und den „gesund­heits­ge­rech­ten Umgang mit Alko­hol, bzw. die Redu­zie­rung des Alko­hol­kon­sums ausgerichtet“.

Die Wür­di­gung von SKOLL durch den GKV Spit­zen­ver­band und die gesi­cher­ten wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se im Rah­men der bun­des­wei­ten Umset­zung und die damit ver­bun­de­nen posi­ti­ven Ergeb­nis­se des Bun­des­mo­dell­pro­jek­tes, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich des Rau­chers und bei ris­kan­tem Alko­hol­kon­sum, hat den Cari­tas­ver­band für die Diö­ze­se Osna­brück dazu ver­an­lasst, SKOLL-SPEZIALins Leben zu rufen, um spe­zi­ell die Abs­ti­nenz­mo­ti­va­ti­on von Rau­che­rin­nen und Rau­chern, sowie einen gesund­heits­be­wuss­ten Umgang mit Alko­hol zu erreichen.

Schu­lun­gen

Schu­lun­gen

Zum bis­he­ri­gen Ver­fah­ren sich als SKOLL-Trainer*in aus­bil­den zu las­sen, besteht auch die Mög­lich­keit an einer SKOLL-SPE­­ZI­AL-Schu­­lung oder einer SKOLL-SPEZIAL Nach­schu­lung teilzunehmen.
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